- Hinweise zu den Beobachtungen -
Hinweise zu den hier gemachten Beobachtungen
Himmelsqualität
Die Abschätzung der Himmelsqualität ist leider eine recht subjektive Sache. Ich habe mich weitestgehend auf die Bortle-Skala beschränkt, da man hier recht schnell eine Aussage treffen kann. Die meisten Beobachtungen wurden unter einem Bortle-4-Himmel gemacht, wobei die Grenzgröße im Mittel bei 6.0m liegt. In Zukunft werde ich mich aber bemühen, neben der Bortle-Einschätzung auch die Grenzgrößenbestimmung in meine Beobachtungen aufzunehmen. Neben der Bortle-Skala und Grenzgrößenbestimmung werde ich zukünftig auch SQM-L-Werte angeben.
Die Angaben bezüglich der Himmelsqualität beziehen sich grundsätzlich auf den Zenit. Falls ich genauere Werte für die beobachtete Region habe, werde ich diese in der Objektbeschreibung zusätzlich angeben.
Schwierigkeitsgrade
Die Beobachtungen wurden in drei Schwierigkeitsgrade eingeteilt, wobei diese von der Öffnung, der Himmelsqualität sowie der verwendeten Vergrößerung (evtl. mit Filter) abhängen. Einfache Objekte sind meist noch direkt sichtbar und sollten für Anfänger gut machbar sein. Mittelschwere Objekte sind dagegen eher mit indirektem Sehen erkennbar und können für Einsteiger schon herausfordernd sein. Schwierige Objekte bewegen sich meist an der Wahrnehmungsgrenze und sind selbst für erfahrene Beobachter nicht immer ein leichtes Ziel. Indirektes Sehen ist hier Pflicht! Zusätzlich habe ich noch Objekte aufgeführt, die ich leider nicht sehen konnte.
Im Falle von auflösbaren offenen Sternhaufen oder Asterismen gibt der Schwierigkeitsgrad an, wie auffällig das Objekt ist. Ein unscheinbares Objekt wird eher als schwierig eingestuft.
Bei Kohlenstoffsternen und roten Sternen wird anstatt des Schwierigkeitsgrades die empfundene Farbe (rot/orange) angegeben.
Aufgrund der zunehmenden Erfahrung im Laufe der Zeit können die Schwierigkeitsgrade bei ähnlichen Objekten deutlich abweichen. Ich werde versuchen, dies in den Beschreibungen meiner Beobachtungen deutlich zu machen.
Objektbeschreibungen
Da ich mich derzeit noch auf Erkundungstour befinde und eher systematisch bei der Planung vorgehe, sind die Beschreibungen zum Teil eher dürftig. Auf der anderen Seite konnte ich so aber schon teils sehr interessante Objekte sehen, die sonst eher unbekannt sind. Ein schönes Beispiel ist das sehr helle Galaxien-Paar UGC3445/46 (Lyn). Ich werde mich aber in Zukunft bemühen, meine Beobachtungen genauer zu beschreiben :-)
Objektdaten
Die Objektdaten habe ich aus diversen, frei verfügbaren Katalogen bzw. Quellen (SAC,PGC,UGC,NED,WDS,SIMBAD,AAVSO...) zusammengetragen. Leider gibt es immer wieder Unstimmigkeiten bei Namen, Helligkeitsangaben oder Winkelausdehnungen. Ich habe daher versucht, nur die Daten zu übernehmen, welche für die visuelle Beobachtung sinnvoll erscheinen.
Die Helligkeitsangaben werden in visuelle (v) Helligkeit und Blau-Helligkeit (b) unterschieden.
Bei Doppelsternen werden die Helligkeiten der beiden Komponenten, der Winkelabstand, Positionswinkel sowie das Jahr der letzten Beobachtung angegeben. Bei veränderlichen Sternen wird neben der Helligkeit gegebenenfalls die Periode in Tagen angegeben.
Allgemeine Hinweise
Öffnung
Es ist unbestritten, dass eine größere Öffnung in den meisten Fällen mehr zeigt. Daher wird bei Einsteigern gerne zu größeren Teleskopen gegriffen, welche noch halbwegs transportiert werden können. Meine Erfahrung hat allerdings gezeigt, dass gerade spontane oder eher kurze Beobachtungen meist auf der Strecke bleiben, da der Aufwand zu hoch ist. Daher besitzen die meisten Amateure auch noch kleine Geräte. Wer möglichst viel sehen will, sollte sich also nicht nur an der Öffnung orientieren, sondern auch überlegen, wie oft das Teleskop zum Einsatz kommt. Denn häufige Beobachtungen mit kleinerem Gerät zeigen am Ende oft mehr, da man deutlich mehr Erfahrung sammeln kann. Ich selbst durfte dies erst kürzlich wieder feststellen: Während Beobachter Probleme beim Erkennen einer Galaxie im 12-Zöller hatten, war sie für mich im 8-Zöller noch gut machbar. Neben der Öffnung ist die Erfahrung im Sehen, aber auch die Qualität des Himmels sehr entscheidend! Wie heißt es so schön: Das beste Teleskop ist das, was man am häufigsten einsetzt.
Okulare
Es gibt bereits viele Diskussionen darüber, welche Okulare am Dobson sinnvoll bzw. praktikabel sind. In den meisten Fällen werden Weitwinkelokulare empfohlen, um das Objekt länger beobachten zu können. Dennoch können auch Okulare wie Plössls oder Orthos eine sehr gute Wahl sein. Gerade bei Teleskopen mit relativ geringer Brennweite ist das Nachführen mit geringem Gesichtsfeld noch gut machbar. Die Aussage, Orthos sind am Dobson nicht praktikabel, halte ich daher im Allgemeinen für unsinnig. Ich selbst nutze am 8 Zoll f/6 Dobson einige günstige Weitwinkelokulare nach dem Erfle-Desgin sowie die guten, alten Baader Genuine Orthos. Bei der Beobachtung von lichtschwachen Objekten spielt neben der Schärfe vor allem der Kontrast eine wichtige Rolle. Befinden sich nahe von schwachen Objekten hellere Sterne, kann ein kleines Gesichtsfeld von großem Vorteil sein, um das Streulicht zu reduzieren bzw. um sich besser auf das Objekt konzentrieren zu können. Außerdem kosten gute Orthos nur einen Bruchteil von guten Weitwinkelokularen wie Nagler oder Ethos ;-)
Austrittspupille / Vergrößerung
Kurz gefasst: Für schwache, eher kompakte Objekte ist meist eine hohe Vergrößerung notwendig. Ich gehe oft bis auf 1mm Austrittspupille runter, wenn ich z.B. sehr schwache Galaxien beobachte. Das entspricht bei 8 Zoll Öffnung einer 200fachen Vergrößerung. Auch für Detailbeobachtungen sind höhere Vergrößerungen oft gewinnbringend. Ich kann daher nur empfehlen, mit der Vergrößerung zu experimentieren. Allerdings sind Austrittspupillen im Bereich von 1mm meist gewöhnungsbedürftig, da das Bild sehr dunkel ist.